
Hochtour Alphubel
Bei prächtigem Wetter konnten die Naturfreunde Langendorf endlich die längst geplante 2-tägige Hochtour in Angriff nehmen. Ab Täsch ging es via Täschalp zur Täschhütte, und anderntags zum eigentlichen Ziel auf Alphubel mit Überschreitung und Abstieg zur Längfluh. Die Gruppe mit 7 topmotivierten Alpinisten der Naturfreunde aus der Sektion Langendorf startete somit am Freitagmorgen auf die 2-tägige Hochtour. Von 450 Meter auf 4206 Meter, – eine echte Herausforderung. Mit perfekten Bedingungen ging es mit dem ÖV ins Mattertal, und dann ab Täsch teils zu Fuss, bei einigen teilweise ein Stück mit dem Alpentaxi auf Täschalp. Bereits kurz nach dem Start konnte man die umliegenden Walliserriesen der 4000er mit Weisshorn, Zinalrothorn, Matterhorn und das Monte Rosamassiv eindrücklich bestaunen. Wie gewaltig sind doch diese Berge! Auf dem Hüttenweg Richtung unseres ersten Etappenziels, der auf 2701 Meter gelegenen Täschhütte durften wir eine unendlich vielfältige Bergflora bestaunen. Die vielen Edelweiss auf dem Hüttenweg waren stetige Begleiter und entschädigten uns immer wieder für viel Schweiss und Anstrengung. Nach ca. 3-4 Gehstunden angekommen, waren spätestens beim traditionellen Apéro auf der Täschhütte die Anstrengungen des Tages wie weggezaubert und auch der feine Weisswein trug seinen Beitrag zur aufgeheiterten Stimmung bei. Nach der traditioneller Jassrunde und einem leckeren Nachtessen mit vollem Magen ging es frühzeitig zu Bett.
Die Tagwache bereits um 2.45 Uhr konnte nicht alle begeistern. Auch die dünne Luft auf knapp 3000 Meter bereitete einigen leichte Mühe beim Einschlafen, – doch früh aufstehen und früh losgehen lohnt sich immer! Zudem war es ein wolkenloser Tag und daher hohe Temperaturen ein nicht unwesentlicher Faktor.
So konnten wir eine Stunde, nach einem gemütlichen Frühstück stressfrei und ohne grossen Zeitdruck starten. Mit vielen anderen Alpinisten ging es den gut markierten und mit unseren Stirnlampen leicht zu findenden Bergweg höher und höher. Nach 2 Stunden steinigem Gehgelände und nach dem Anseilen war bereits Trittsicherheit gefragt. Mit 2 Seilschaften, Steigeisen an den Füssen gingen wir über Schnee und Eis, den immer steiler werdenden Flanken, Schritt für Schritt in guter Spur dem Alphubeljoch entgegen. Mittlerweile verwöhnte uns bereits das Tageslicht, und wir durften die Stirnlampen versorgen und auf die Sonnenbrille wechseln. Bereits jetzt präsentierten uns die vielen 4000er rund herum mit einem atemberaubenden Panorama. Nordend, Dufourspitze, dann das Breithorn westlich, gegen Norden das Weisshorn und vor uns die Mischabelkette sagten guten Tag und erleuchteten in der aufgehenden Sonne. Ein absoluter Genuss.
Unser Ziel war mit guter, aber bereits leicht weichem Schnee trotzdem noch weit entfernt. Dennoch: Nach ca. 6 Stunden hatten wir den Gipfel via Normalroute, den 4206 m hohen Alphubel erreicht. Ab jetzt ging es glücklicherweise nur noch runter. Nach ca. 20 Minuten Panoramagenuss ging es schliesslich talwärts. Ein nie endetes und scheinbar kaum überwindbares Spaltenlabyrinth präsentierte sich vor uns. Mit vielen eindrücklichen und gewaltigen Rissen verlangte der Abstieg auf die Längfluh hohe Konzentration und eine perfekte Seilführung. Jahr für Jahr wird die Durchquerung dieser Spalten heikler und heikler. Längst kam jedoch die Bergstation Längfluh näher und näher. Hektisch, unkonzentriert oder gar fahrlässig zu werden wäre hier fatal. So mussten wir beinahe bis zur Bergstation immer wieder grosse Spalten überqueren und viele zusätzliche Risse umgehen. Mit der entsprechenden Erfahrung aller Teilnehmer war dies jederzeit gegeben. So waren wir nach einer insgesamt 10-stündigen Tour alle zufrieden und vollgepackt mit vielen Eindrücken auf der Längfluh angekommen. Dank den Saaser Bergbahnen blieb uns auch ein langer Abstieg nach Sass-Fee erspart.
Bestimmt werden wir all diese schönen Eindrücke sowie die gute Kameradschaft noch lange in bester Erinnerung behalten.
Peter Jacober




























